Die Fahne des Veteranen- und Kriegervereines Diebach

Fahne Kriegerverein

Der Leser wird sich an dieser Stelle sicher fragen, weshalb die Fahne des Veteranen- und Kriegervereines Diebach in der Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr abgebildet ist.

Hierzu folgende Erklärung:
Bis etwa 1996 wurde die Fahne der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Dachboden eines Diebacher Gasthauses aufbewahrt. Nachdem die Freiwillige Feuerwehr einen gebrauchten Fahnenschrank von der Raiffeisenbank Hammelburg erhalten hatte, sollte die Fahne der Feuerwehr einen Platz im Feuerwehrhaus erhalten. Durch Zufall wurde beim Abholen der Fahne in einem weiteren Schrank auf dem Dachboden des Gasthauses dann auch die mehr als 100 Jahre alte Fahne des Veteranen- und Kriegervereines Diebach entdeckt.

Das Fahnenband des Patenvereines aus Hammelburg gibt das Datum der Fahnenweihe mit dem 28. Juni 1891 an. Die leider stark beschädigte Fahne weist bereits Spuren einer nicht ganz sachgerecht durchgeführten Restauration auf. Die Seide der Vorder- und Rückseite ist im Laufe der Jahrzehnte spröde und brüchig geworden. Um zumindest weitere Beschädigungen durch falsche Aufbewahrung zu verhindern, ist die Fahne nun ebenfalls im Feuerwehrhaus untergebracht.

Die Vorderansicht der Fahne zeigt den Schriftzug "Veteranen- und Krieger-verein Diebach" mit dem Gründungsjahr 1891 und ein Bildnis, das vermutlich den heiligen Josef als Schutzpatron zeigt. Auf der Rückseite der Fahne befinden sich neben dem alten Bayerischen Wappen in den vier Ecken die Schriftzüge "Wörth", "Sedan", "Verdun" und "Paris". Alle genannten Orte sind Schauplätze wichtiger Schlachten des deutsch-französischen Krieges von 1870/71. Auf diesen Feldzug dürfte die Gründung des Vereins zurückzuführen sein.

Zwei Gedenksteine zum deutsch-französischen Krieg von 1870/71 sind in der Diebacher Wehrkirche zu sehen. Auf der einen Tafel sind die Diebacher Kriegsteilnehmer aufgelistet, der andere Stein erinnert an den gefallenen Diebacher Johann Wegner.

Über den Veteranen- und Kriegerverein Diebach selbst konnten auch nach intensiver Nachforschung noch nicht viele Informationen gesammelt werden. Als sicher gilt aber, dass der Verein von 1891 bis ca. 1945 existierte. Nach dem zweiten Weltkrieg sollten sich keine Personen mehr finden, die diesen Verein weiterführten.

Auf mehreren alten Fotos ist das vormals sehr aktive Vereinsleben dokumentiert. Auch die zahlreichen Fahnenbänder von den unterschiedlichen Festbesuchen geben Zeugnis von ehemals existierenden Veteranen- und Kriegervereinen in der näheren und weiteren Umgebung Diebachs.

Der Höhepunkt im Vereinsleben des Veteranen- und Kriegervereins dürfte das 30-jährige Vereinsjubiläum gewesen sein. Im Rahmen dieses Festes, das mit einem großen Festzug begangen wurde, fand auch die Einweihung des Kriegerdenkmales am Friedhof statt. Es wurde damals ein Gruppenfoto vor der Treppe des Gasthauses Karl gemacht, das auf der folgenden Seite zu sehen ist.

Kriegerverein

4. Reihe: Robert Vieres, Eustach Mathes, Josef Ebert, Gottfried Warmuth, Franz Bott, Johann Hauk, Eduard Bohn, Ignaz Marx, Heinrich Siebenlist, Vitus Franz, Josef Vieres, Peter Hauk, Andreas Röder, Edmund Kraft
3. Reihe: Elsa Bohn, Barbara Ziegler, Josefine Hauk, Antonie Spahn, Maria Kübert, Emilie Manger, Antonie Vieres, Josefine Mathes, Maria Bohn, Maria Zeisner, Maria Hauk, Maria Vierheilig,
Antonie Fischer, Albine Gensler, ???, Georg Michael Schaub

2. Reihe: Rosa Brandenstein, Auguste Röder, Kasper Vierheilig, Sebastian Warmuth, Paula Bohn, Rosa Marx, Alfons Wirth, Wendelin Herrlein, Leo Köhler, Anna Warmuth, Agnes Spahn,
Johann Röder, Rudolf Alsheimer, Anna Marx, Anna Fischer
1. Reihe: Eustach Wirth, Georg Brandenstein, Kasper Kohlhepp, Josef Schaub, Nikolaus-Pius Hauk, Eustach Mathes, Albert Fischer (1. Bürgermeister), August Kraft (2. Bürgermeister),
Damian Warmuth, Josef Bott, Johann Vieres, Josef Zeitz, ???, Karl Müller, Eduard Kraft